Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 194
(PDF, 78 MB)
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194

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 5. (Mai 1934.)

III. Es liegt ein Corpus delicti vor; wenn nun ein Sensitiver imstande wäre
auf Grund sogenannter „psychometrischer" Fähigkeiten nicht nur zu schildern,
was damit geschehen ist, sondern auch eine Beschreibung der Person zu geben,
die den Gegenstand verwendet hatte; dann wäre ein Anhaltspunkt für weitere
Recherchen gegeben.

IV. Dem Sensitiven wird die Stelle der Tat gezeigt; es ist nun möglich,
daß derselbe auf Grund seiner Sensitivität schildern könnte, wie seinerzeit die
Tat vor sich ging. Eine solche Leistung des Sensitiven würde in die Untergruppe
der sogenannten „Psychometrie" einzureihen sein.

V. Man bringt den Sensitiven mit den vermeintlichen Tätern oder deren
Mitwissern in Kontakt, damit er versuche, ob er auf telepathischem Wege etwas
zur Klärung der kriminellen Frage beitragen könne. •

VI. Schließlich können Sensitive zur Auffindung verschollener Personen,
von Opfern von Unglücken oder Verbrechen zugezogen werden; diese Fähigkeit
gehört in das Gebiet des sogenannten Hellsehens.

Es soll hier nicht auf verschiedene Mitteilungen aus der Literatur, die von
oft recht überraschend guten Ergebnissen berichten, eingegangen werden. Gleich
hier möchte ich betonen, daß es gerade auf diesem Gebiete recht viele mitgeteilte
und vielleicht noch mehr verschwiegene Fehlschläge gibt, die zur Folge
hatten, daß die ganze Frage in Mißkredit kam. Feinde des Okkultismus versuchen
bei jeder Gelegenheit aus den mißlungenen Fällen Beweise dafür zu
schmieden, daß es überhaupt keine derartige Fähigkeiten gibt und *daß das
alles nur auf ungewollter oder gar gewollter Täuschung basiert.

Ich hatte nun Gelegenheit mit dem Sensitiven Otto Reimann zu experimentieren
; es wurde mit ihm in ähnlicher Weise, wie ich es seinerzeit mit
Schermann getan und publiziert habe, gearbeitet. Jede Täuschungsmöglichkeit
wurde ausgeschaltet. Bei den Experimenten waren im allgemeinen nur
meine protokollierende Frau und ich anwesend, nur ich wußte von den vorzulegenden
Aufgaben, und alle Experimente wurden sofort stenographisch fixiert.

Reimann gehört in eine Sondergruppe Sensitiver, die ich Gruppe
Scher mann bezeichnen möchte, weil Schermann der erste derartige Fall
war^ der in systematischer Weise auf seine Fähigkeiten untersucht worden ist.
Ich verweise hier auf meine Publikation darüber: „Versuche mit Raphael Schermann
", im Verlag von Urban und Schwarzenberg, Wien. Schermanns Leistungen
konnte ich damals folgendermaßen gruppieren:

a) Einfache graphologische Leistungen, die jedoch weit über das Maß
gewöhnlicher Schulgraphologie gingen. Ein längeres Studieren oder Betrachten
der Schrift war unnötig, ein ganz flüchtiger Blick genügte. Nach diesem flüchtigen
Blick gab Sch. Details an, die darüber hinausgingen, was man aus der
Schrift als einer Art aufgemalter Ausdrucksbewegung herauslesen konnte; er
schilderte nicht nur die Person und ihre Gesten, ihre Stimmungen, sondern auch
ihr Milieu und eventuell auch die Menschen, von denen die Person umgeben
war.

b) Dasselbe konnte Sch., wenn er die Schrift bei vollständiger Verhinderung
des Sehaktes (nachweislich vollständiges Abdecken beider Augen) zum


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