Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 204
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 5. (Mai 1934.)

Literatur; sie war eine lange Zeit ihres Lebens Dienstmagd und dann Kindergärtnerin
, heiratete erst mit 42 Jahren einen einfachen Handwerker und hatte
keine Kinder. Als sie nach Reval in Herr Johansons Haus kam und er die Forschungen
mit ihr begann, glaubte er sie von allen Ablenkungen und dem Bildungswust
der größeren Stadt fernhalten zu sollen; er ließ sie nicht Zeitungen,
und nur wenige Bücher lesen, aber viel Musik hören. Wie er selbst, mußte sie
sich vegetarisch ernähren, was sie gern tat.

Einen Nachteil hat dieses Fernhalten vom Bildungsgut unserer Zeit: Frau
Kalamees hat es schwer, ihre Visionen zu deuten, eine fremde Landschaft, Pflanzen
- und Tierwelt bei Namen zu nennen, Trachten, Gebäude usw. aus der Vergangenheit
irgendeiner geschichtlichen Periode zuzuordnen, Maschinen und Apparate
zu verstehen und zu beschreiben.

Aber auf zwei Gebieten hat sie es durch systematische Schulung zur Meisterschaft
gebracht, auf dem der Diagnose und der religiösen Forschung. Sie kennt
alle Organe, beschreibt die in ihnen etwa vorhandenen hellsichtig wahrgenommenen
Krankheitserreger, die sie anfangs nicht einmal als Bazillen zu bezeichnen
wußte, erkennt, ob Neubildungen bösartig sind, findet im Blut Bestandteile, die
weit unter der Grenze mikroskopischer Sichtbarkeit liegen, differenziert die
mannigfachen Drüsen um den Magen und im Mesenteiium in ihrer Bedeutung
für den Organismus, lokalisiert Ausfallserscheinungen im Gehirn aufs feinste
und übersieht das Entstehen und Fortschreiten einer Krankheit mit allen ihren
Folgen wie ein Gemälde.

Herr Johanson hat in Reval vor Jahren eine Estnische metaphysische Gesellschaft
ins Leben gerufen, die er leitet. Die Auswahl der Mitglieder erfolgt auf
Grund der Angaben, die Frau K. in Tiefhypnose über ihre Eignung macht.
Unter den Mitgliedern befindet sich eine Reihe von Naturwissenschaftlern, Ärzten
und Ingenieuren. Über die Tätigkeit dieser Gesellschaft soll später eingehender
gesprochen werden; hier sei nur erwähnt, daß eine Gruppe, die auch nötigenfalls
andere Revaler Ärzte heranzieht, seit Jahren mit der Erforschung der
Neubildungen, besonders des Krebses, unter Anweisung des Mediums beschäftigt
ist.

&ie Richtigkeit der Diagnosen von Frau K. ist viele Hunderte von Malen
von Ärzten und Laien bestätigt worden. Für die beste Art des Magnetisierensr
die richtige Handhaltung, Atemtechnik, das Zusammenwirken mehrerer magne-
tisierender Menschen und die aussichtsreichsten Indikationen für magnetische
Behandlung hat Frau K. in Tiefhypnose Direktiven erteilt. In zahlreichen Experimenten
haben die Mitglieder der Gesellschaft dann feststellen können, daß
tatsächlich nach ihnen die am meisten befriedigenden Ergebnisse zu erzielen sind.

Frau K. beschreibt genau die Wirkung von Medikamenten, die man ihr in
Glasflaschen verschlossen in die Hand gibt. Auch wenn kein Anwesender weiß,
was sich in der einzelnen, nur mit einer Nummer bezeichneten Flasche befindet,
gelingen die Versuche, ein Beweis, daß es sich hier um reine Hellsinnigkeit handelt
und Gedankenübertragung keine Rolle spielt. Ein Teilnehmer an mehreren
Trancesitzungen gewinnt sehr bald die Überzeugung, daß weder das Wissen des
Herrn Johanson, noch das des Fragenden, noch auch die bewußt erworbenen


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