Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 237
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Buchbesprechungen.

237

Er ist Reinkarnist, seine Weltanschauung ist tief okkult, er stellt das Übersinnliche
in den Vordergrund alles Geschehens. Metaphysischer Einschlag findet
sich im Positivismus des Dänen Anker Larsen, mystische Gotterkenntnis, die an
Ang. Silesius anklingt, beim judenblütigen E. Lissauer. Gottessehnsucht weht uns
aus dem Bekenntnis G.Menzels entgegen. Einem abgeklärten Gottesglauben bei
scharfer Ablehnung jedes kirchlich-konfessionellen Krams begegnen wir beim
Freiherrn Börries von Münchhausen, tiefem mystischem Gottfühlen bei Gertrud
Prellwitz und Ruth Schaumann, positivem Gottesglauben bei schroffer Ablehnung
alles theologischen Dogmatismus bei Fr.Schauwecker. J.Schaffner läßt
einen Gott-Natur-haften Pantheismus erkennen, W. Schäfer ist Mystiker, jedoch
intellektuell beengt, A. Schaeffer bekennt sich zu einem positiven Wissen um
Gott. Anna Schieber kennzeichnet eine frei-fromme Gottergebenheit, E.Schmitt
ist ein Ringender, der noch nicht sein Ziel erreicht hat, doch besten Willens ist.
Von W. von Scholz hätte man mehr als zwanzig Druckzeilen erwartet. Scheint
nicht in der rechten Stimmung gewesen zu sein. Wer ihn aus seinen Werken als
den großen metaphysischen Dichter kennt, wird von seinen Ausführungen enttäuscht
sein. R.A.Schröder ist zwar Positivist, widert jedoch durch*seine unerquickliche
antimetaphysische Einstellung an. Einen tiefen naturverbundenen Gottesglauben
finden wir bei G. Schüler, eine großartige, weltenumfassende Mystik
des Gotterlebens, verbunden mit der Erkenntnis der Hohlheit aller Kirchen bei
H. Stehr. Lulu von Strauß und Torney verrät eine in werktätiger Nächstenliebe
sich äußernde Gotterkenntnis. Tiefes Gotterfühlen bei entschiedener Ablehnung
alles Konfessionell-Kirchlichen zeichnet Auguste Supper aus. Frank Thieß' Gottesglaube
läßt stark einen transzendentalen Hintergrund durchscheinen. W.Vesper
bekennt sich zu einem irrationalen, d. h. alle Spekulationen der ratio (Vernunft
) ablehnenden Gottesglauben, Helene Voigt-Diederichs zu einer überkonfessionellen
Gottbejahung. Ringendes Gottsuchertum kennzeichnet J. Magnus
Wehner. Überaus wohltuend wirkt seine scharfe Ablehnung der Freudscben
Psychoanalyse. Franz Werfel ist Positivist mit metaphysischem Einschlag. Seine
Ausführungen gehören neben jenen der Supper, der Prellwitz, Bluncks, Eid-
litz', P. Emsts, Faesis, Kaergels, Kayßlers, Kybers, Schülers, Stehrs, zu den
besten. E. Wiechert ist ein Gottbejaher, der alles Kirchliche ablehnt. J. Wittig ist
als katholischer Dichter Positivist, spricht mehr über die Relation Dichtung: Gott,
als über Gotterieben. A. Winnig ist durch inneres Gotterleben aus Unglauben
zum Gottesglauben erwachsen. Interessant ist seine Ansicht, daß die gott-lose
Weltanschauung des Materialismus notwendig gewesen sei, um, dadurch, daß
man sie er-lebte, sie zu überwinden.« Aus dem Unglauben soll ein neuer mächtiger
Glauben erstehen.

Alles Menschenwerk ist Stückwerk. Dies gilt auch für dieses Buch. Wir
vermissen das Bekenntnis so manchen Dichters, an dessen Ansicht uns sehr gelegen
wäre. Dies beeinträchtigt aber keineswegs dessen Wert, jeder Gebildete
sollte es nicht nur lesen, sondern auch besitzen. Freilich muß eine feste Hand
das Steuer führen, auf daß man nicht an den Klippen des Negativismus scheitere.

Atlantisliteratur.

Die letzte Königin von Atlantis. Roman. Von E. Kiß. Koehler und Amelang,
Leipzig 1931. Geb. RM. 4.80, geh. RM. 3.30.

Das von den Okkultisten stets verfochtene und von der offiziellen Wissenschaft
mit ihren stumpfen Waffen auf das heftigste bekämpfte Atlantisproblem ist
nunmehr nach den tiefschürfenden Forschungen und Studien eines H. Wirth,
R. J. Gorsleben, E. Dacque, E. Kiß u. v. a. zu einer Atlantistatsache geworden.
Der Forscher und Dichter E. Kiß führt uns in seinem 12 000 Jahre vor Christum
spielenden Roman in die Zeit des Mondeinfanges durch unseren Planeten, da gewaltige
berghohe Meeresmassen aus den polaren Zonen nach dem Äquator brandeten
, in wilden Sturmfluten das Inselreich Atlantis vernichteten, das Festland verwüsteten
und in wütendem Anprall sich an den Bergketten der Anden brachen,
tausendjährige Kulturen wie Spreu wegfegend. Schauplatz der Handlung ist das
alte Aztlan am Titikakasee, in dem den Anden vorgelagerten bolivianischen Hochland
. Es wird uns vom kurzen Liebesgfück des jungen Gelehrten Godda Apacheta
und dei schönen Atlanta, der nachmaligen letzten Königin von Atlantis, von der
schrecklichen kosmischen Katastrophe, die der junge Gelehrte in all ihrer dämoni-


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