Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 245
(PDF, 78 MB)
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Fischer: Zur Frage der Kriminaltelepathie.

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Anordnung telepathische — ich möchte sagen — Nebenwege die Reinheit des
Versuches getrübt haben konnten.

Deshalb wählte ich eine andere Versuchsanordnung. Ich ersuchte einen Kollegen
, er möge sich in seinem Bekanntenkreise irgendwelche reliquiäre Gegenstände
, an die sich irgendein bestimmtes Geschehnis knüpft, ausborgen; diese
Gegenstände soll er in Watte so einwickeln, daß sie durch den Tastsinn nicht
erkannt werden können, dann in Papier einschlagen und dieses zusammenkleben;
diese Päckchen soll er mir nicht selbst übergeben, sondern durch eine Mittelsperson
senden, damit jeder Kontakt mit ihm vermieden werde; außerdem vermied
ich in der ganzen Zeit, bevor die Experimente nicht erledigt waren, jeden
auch telephonischen Rontakt mit dem Kollegen.

Es wurden mir fünf Päckchen übersandt; die Verpackung war so gut, daß der
Tastsinn ausgeschaltet war. Drei von diesen Päckchen wurden verwendet; zwei
Versuche verliefen so zweifelhaft, daß ich sie eher als negativ bezeichne. Der
Versuch mit dem dritten Päckchen ergab aber ein interessantes Resultat und
wird hier angeführt als

Versuch 12. Es wird R. der eingewickelte Gegenstand in die Hand gegeben
; er sagt dazu:

Das wird ein Stück, ode** wie ein Möbelstück sein, wertloses Material. ..
jemand schreit... (mit angstvoller Stimme) da ist irgendeine Gefahr, vielleicht
nur eine eingebildete. .. jedenfalls ist es gut ausgegangen, das Ding hat damit
nichts zu tun, ist nur wie ein Zuschauer dagewesen; jemand hat schreckliche
Angst gehabt, ein anderer ist hinzugekommen, mit geradezu siechenden Augen,
mit etwas faszinierenden oder leuchtenden Augen, hat sich gar nicht umgeblickt,
geht immerfort weiter, es ist so wie wenn er wachen würde, im Zimmer ist es
ziemlich dunkel, jemand paßt sehr gut auf. vielleicht auch mehrere, ich selbst
habe beinahe Angst, das muß so etwas sein wie eine Hypnose, oder spiritistische
Sitzung, oder etwas das ganz verrückt ist, die Sachen tanzen ganz unmotiviert,
jemand verlangt nach etwas, ruft nach etwas, in dem Raum sind zwei Fensler, da
sind Vorhänge darüber, da spricht jemand ganz abgebrochene Sätze, es bittet
auch jemand um etwas, jemand schreit, dann fällt er auf irgendeinen Divan,
irgend jemand fühlt einen Puls, steht dabei und sagt dann: „das verstehe ich
nicht". Es ist etwas Grauenhaftes, das sind so krampfhafte Bemühungen, überhaupt
kaum Bewegungen, mehr Krampf, da stöhnt jemand, jemand vorgebeugt,
er sieht mir nicht so aus wie lebend, etwas furchtbar Quälendes, Furchtbares,
so ist jemand dagestanden, und irgend etwas, wie wenn da einer zusammengebrochen
wäre, so wie ein Erhängter, wie ein gebrochener Hals und nachher liegt
der Mensch so da.

Dann nahm R. einen Bleistift und zeichnete einen ganz zusammengeknickten
Menschen.

Jetzt wird der Gegenstand ausgepackt, es handelt sich um ein Emaillearmband
; dann sagt R.: „Eine Frau muß dagewesen sein, da muß ein Mord dabei
sein, so ein Mord wie aus Wahnsinn, so wie wenn zwei glühende Punkte näher
gekommen wären und da hier oben war Licht von einer Gaslampe, da ist jemand
gelegen, vielleicht fuhr er dann plötzlich in die Höhe, jetzt muß es einen Ring-


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