Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 249
(PDF, 78 MB)
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Fischer: Zur Frage der Kriminaltelepathie.

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eruieren, doch ist es immerhin möglich, da es der Dienstrevolver eines Wachmannes
war. Demnach kann man auch diesen Versuch als gelungen buchen.

Versuch 16. Der zweite Revolver aus dem Museum, ein kleiner Taschenrevolver
. R.: Das ist ein Stück, mit dem etwas geschehen ist, zumal ein ausgesprochenes
Verbrechen, aber es fehlt mir jeder Gedanke, so wie wenn nichts
geschehen wäre, aber ich weiß nicht, ob ich nicht müde bin, ob ich deshalb
keine Gedanken habe.

Das Tatsächliche: Mit dem Revolver wurde vor etwa 10 Jahren ein politisches
Attentat versucht, wobei aber die abgeschossene Kugel in der Brieftasche des
Opfers stecken blieb, ohne es verletzt zu haben.

Die Äußerungen R.s entsprechen hier vollständig dem Tatsächlichen: ein
Verbrechen sei geschehen, doch habe er dabei das Gefühl wie wenn nichts ge
schehen wäre; als einen Zufall kann man diese Beschreibung, zumal in diesem
Rahmen, kaum erklären.

—»

Hier muß ich noch etwas zusetzen; wie schon gesagt, wurden ihm zuerst
alle acht Gegenstände, die richtigen vier Museumsstücke und die vier falschen
vorgelegt, die er schnell in die richtigen zwei Gruppen zerteilte. Beim weiteren
Verlauf der Versuche bin ich dann so vorgegangen, daß ich ihm nicht
irgendeinen der Museumsgegenstände einzeln vorlegte, sondern stets lagen alle acht
Gegenstände vor ihm und er hatte das, was ihm gerade paßte auszusuchen; die
in den vorigen vier Versuchen erwähnten richtigen Museumsstücke hatte er sich
einen nach dem anderen jeweilig selber ausgesucht; von den falschen legte er
die zwei Revolver und den Pflasterstein stets beiseite, nur bei dem falschen
Knüttel ist er doch einmal „hereingefallen \ Die Versuche wurden — nebenbei
bemerkt — nicht auf einen Sitz gemacht, sondern es wurden an einem Abend
gewöhnlich nur zwei Gegenstände» vorgenommen und dazwischen graphologische
Experimente durchgeführt. Den falschen Knüttel legte er einmal weg,
das zweitemal behielt er ihn längere Zeit in der Hand und erzählte dann eine
Geschichte von einem Mord, wo dann nachher ein Selbstmord vorgetäuscht
werden sollte; Auffallend war, daß er in diesem Falle immer wieder betonte,
er sei ganz unsicher, aber es komme ihm vor, wie wenn das Erwähnte doch damit
geschehen wäre.

Diese letzte Versuchsgruppe, die wir als vier Versuche notieren, die aber
eigentlich aus acht Versuchen besteht, enthielt sieben Versuche, die man als positiv
bezeichnen kann; es sind das die vier notierten Versuche mit den richtigen
Museumsgegenständen und drei der Versuche mit den falschen Gegenständen;
der Versuch mit dem falschen Knüppel ist als Fehler anzusehen.

Bei diesen acht Versuchen kann man wohl kaum von einer telepathischen
Übertragung von mir sprechen, folglich haben wir es hier tatsächlich mit einer
Psychometrie zu tun, soweit man von reinen Experimenten überhaupt sprechen
kann. Der Fehler, den R. bei dem Versuch mit dem Knüppel machte, ist
nicht telepathisch, da hat er einfach „phantasiert"; besonders bezeichnend, daß
R. bei diesem Versuch immer wieder betonte, er komme sich nicht so sicher vor;
es muß demnach in der Psyche eines solchen Sensitiven bei der richtigen inet-


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