Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 280
(PDF, 78 MB)
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280 Zeitschrift für Parapsycfiologie. Heft 6. (Juni 1934.)

Hellsehen oder Strahlung?

Von F. M. F e 11 m a n n , Berlin.

Wohl auf keinem Gebiet wie dem des Okkulten gibt es derartig viel
Grenzfälle zwischen Physischem und Psychischem. Zwei davon möchte ich kurz
berichten.

Frl. X., eine mir nahe Bekannte, scheint in medialer Entwicklung zu stehen,
die sich in stets neuen Überraschungen entfaltet. Eines Tages, bei einer Freundin
zu Gast, spricht sie zur Unterhaltung automatisch. Es ist Vorfrühling, sie
sitzt behaglich am Ofen. Plötzlich tastet die Hand am Ofen herum und zeigt
eine Stelle, wo angeblich Gold \ersteckt ist, und zwar Goldschmuck mit Klinkerchen
", funkelnden Steinen. Es wird alles genau erklärt, die Richtung schräg
an der Nachbarvilla vorbei gewiesen und das Versteck in der „Kochmaschine''
hinter der eisernen Klappe angegeben.

Frl. X. ist selbst neugierig - - sie arbeitet im Wachzustande —, wieso sie
hellsehend Gold erfahren könnte. Es wird ihr gesagt: „Schwingt doch... lebt
doch... fühlst nicht? Gold schwingt doch."

Natürlich „fühlt"' sie nichts. Die eiserne Klappe wird mit „kratzt so" erklärt
- (Vielleicht Rost?) Übrigens empfand sie Eisen schon früher als „kratzend
". Erst nach diesem Hellfühlen erfährt sie durch Frl. S., ihre Freundin,
daß deren Schwester an die Nachbarin tausend Mark verlieh und als Pfand testamentarisch
deren wertvollen Brillantschmuck vermacht bekam. Die Nachbarin
war einige \\ oclien vorher gestorben, und kein lebendes Wesen wußte um da?
V ersteck des Schmuckes, nach dem die Erben verzweifelt suchten. Doppelt
interessant mutet an, daß an diesem Sonntag die Erbin darauf kam, durch
einen Zeitschriftartikel, ein Medium versuchsweise zu befragen, sich aber „genierte
", darüber zu reden Frl. S. nun, bei der Frl. X. „aus Spaß" arbeitete,
„genierte" sieh ebenfalls, mit Frl. X., die bestimmt das Veisteck zu zeigen versprach
, hinüberzugehen. Immeihin scheint sie telepathisch übermittelt zu haben;
denn der Schmuck wurde in dieser Woche endlich gefunden, und zwar genau
dort, wo Frl. X. ihn entdeckt hatte, hinter einer Klappe der Kochma^chine im
GarttSihäy sehen schräg hinter der Villa, woran kein Mensch gedacht hatte.

Es erscheint als kombinierter Fall von i. Telepathie (der Plan der Erbin,
die ein Medium rufen will, von Frl. X. aber nichts weiß), :>. Hellfühlen (Frl. X.
„fühlt" den Schmuck und erhält automatisch gesprochen das Versteck genannt),
3. „Gold schwingt!" also eventuell eine Slrahlungskraft, die sich Fr). X. in der
Art des Wünschelrutenproblems bemerkbar macht. Bemerkt sei, daß Frl. X.
physisch nichts fühlt, sondern es gesagt bekommt, gleichsam von einem
Mittler, der gleichzeitig dort und empfindsam für Strahlungsenergie ist und
gleichzeitig automatisch davon redet. Die Objekte werden nie klar umrissen genannt
, sondern gewissermaßen aufgebaut, so lange beschrieben, bis Frl. X. sie
erkennt und erfaßt. Sie stellt dabei Fragen, um genauere Auskunft zu bekommen
, und erhält Antworten, die nicht wie die Fragen gedanklich aus dem ITirn
kommen, sondern die sie erst aus dem Sprechen erfährt.

Das andere Erlebnis führt nach Thüringen, liier erfuhr sie auf Spaziergän-


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