http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1950/0083
Auf der Glocke v. J. 1448 steht :
Lucas. Marcus. Mathaeus. Johannes. Ave Maria.
Die von 1450 trägt die Aufschrift:
Lucas. Marcus. Mathaeus. Johannes. Johanna heiß ich. Peter
zu der Glocken goß mich. Anno Domini 1450.
Auf dem Rande befinden sich die Zeichen der vier Evangelisten.
Die dritte ist der heiligen Barbara und zum Trost der Sterbenden
gestiftet worden. Damahl Herr Ambtmann Wilhelm Leopold Lasso-
laye. Am unteren Rand ist zu lesen :
Goß mich Heinrich Ludwig Goßmann in Landau vor Rastatt 1718.
An den beiden Seiten ist das Bild von Christus am Kreuze und
von Maria.
Auf der vierten Glocke lautet die Inschrift :
Johann Michael Nagel und Franz Antonius Schillinger.
B(ürger) M(eister) in Rastatt.
Die Worte am unteren Rande heißen :
Goß mich Heinrich Ludwig Goßmann in Landau 1726.
Die andere Seite zeigt das Bildnis von Christus am Kreuze.
1764 lieferte der Glockengießer Joh. Paul Strobel zu Speyer eine
neue Glocke für 85 fl 53 Va kr. Der Fuhrlohn für das Abholen derselben
in Speyer kostete 7 fl 5V2 kr.
Am 20. Mai 1764 beschlossen Bürgermeister und Rat der Stadt,
den Franziskanern für ihre Bemühungen von der Stadtzehntfrucht
10 Malter Weizen und 15 Malter Korn zu verehren.
Ebenfalls i. J. 1763 wird die Orgel der Schloßkirche als Geschenk
des Markgrafen August Georg (des zweiten Sohnes aus der
Ehe des Türkenlouis mit Franziska Augusta Sibylla und letzten
Markgrafen aus der bad.-bad. Linie) in das neue Gotteshaus verbracht
, wo sie Orgelbauer Ignaz Seyfried von Offenburg innerhalb
sieben Monaten neu aufbaut. Lt. Akkord erhielt Seyfried „seinen
völligen Verdienst" mit 600 fl für „verfertigte Register, nämlich
2 Tremulants, Fagott, Baß samt einem Vogelgesang" über den Akkord
150 fl, für 62 Pfd. Zinn 24 fl 24 kr, für angeschaffte Materialien
146 fl 11 kr, für 7 Monate das Kostgeld mit je 28 fl pro Monat, also
1 9 6 fl. Mit allen Zutaten für Zinn, Blei, Borde, 1 Kalbfell zu den
Pfeifen, für Bildhauerarbeit am Orgelkasten u. dergl., auch 10 fl
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